Die Presse radikalisiert sich im Minutentakt. Ich hätte ja auch angeboten was zum Thema Schwangerschaftsabbruch zu schreiben. Aber was weiß ich als schwangere Frau und Mutter schon mehr zum Themenkomplex Schwangerschaft, als ein radikaler bürgerlicher Mann?
Der Marsch für das Leben zieht nicht nur den (starken) rechtskatholischen Teil der Kirche an, sondern auch evangelische und orthodoxe Kirche und viele ÖVPler. Achja: und einen Haufen Rechtsextreme und Neonazis, v.a. stark aus der polnischen Hooligan-Community in Wien.
Aber das ist halt egal, wenn es um die Sache geht. Und es geht darum Frauen zu drangsalieren. Es geht darum Frauen keinerlei Wahl mehr über ihren Körper zu lassen. Jede Schwangerschaft wird zum potentiellen Risikospiel auf Leben und Tod. Es sollte „Marsch für den Tod“ heißen.
Denn die Lebensschützer_innen stehen auf der anderen Seite. Das sind die, die Medizin im 21. JH nicht nur Männern vorbehalten lassen wollen, während Schwangerschaften wie im 19. Jh ablaufen sollen. Moderne Geburtshilfe und das Recht auf Abbruch hat so viele Frauenleben gerettet.
Die die von Natürlichkeit schwafeln und über Frauenkörper bestimmen wollen sind die Selben. Frauen werden als zu blöd u irrational dargestellt eigene überlegte Entscheidungen zu treffen u deswegen muss man sie anlügen u ihnen Informationen vorenthalten (siehe Pränataldiagnostik)
Und deswegen müssen Andere (=Männer) entscheiden was passiert und ob ihr Leben rettenswert ist oder nicht. Mit jeder Schwangerschaft würden wir also unsere Selbstbestimmungsrechte an der Tür abgeben und auf Gedeih und Verderben völlig Anderen ausgliefert sein. Danke.
Wer die Zahl der Abbrüche verringern will (und wir Feministinnen hätten gerne 0) soll für folgendes kämpfen:Sexualkunde in Schulen, Gratisverhütungsmittel, Prävention gegen Vergewaltigungen (bei Männern!!!!), ausreichend Unterstützung von (allen) Familien,
Sicherstellen, dass Kinder kein Karriereknick sind (sind sie zu 99%), Kinderbetreuung (quantitativ, qualitativ), besseres Karenzsystem, verpflichtende Karenz für Männer, kinderfreundlichere Gesellschaft, usw usf genau das was die radikalisierten Bürgerlichen ja auch bekämpfen
Niemand findet Abbruch super und macht es im Vorbeigehen. Dafür ist der finanzielle und körperliche Aufwand viel zu groß. Geschweige denn, dass es überall möglich ist (Schande über die westlichen Bundesländer!).
Als Mutter eines Wunschkindes und mit einem Zweiten unterwegs, die das Glück hat in stabilen Verhältnissen zu leben und die auch bei Freund_innen erlebt hat, dass es lange nicht geklappt hat: nie war mir das Recht auf Schwangerschaftsbbruch wichtiger!
In einem Land in dem ich dieses Recht nicht habe wäre ich nie schwanger geworden. Ich würde nie mein Leben riskieren, nur weil Bürgerliche Frauen so sehr hassen, dass sie sie am Liebsten tot sehen möchten. Den Gefallen hätte ich euch nicht gemacht.
Achja: mein Angebot steht: schreibe gerne zu Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein oder warum jedes Vermögen über 1 Mrd Euro enteignet gehört (wissts eh: was kontroverses von mir Querdenkerin, die nicht an Mainstream angepasst ist). Antwortet mir mal auf Mails @DiePressecom
Konservative wollen ja immer von „Praktiker_innen“ hören wie man was machen sollte. Halt wenns um Wirtschaft geht. Nicht wenns um Schwangerschaft oder Armut oder Bildung oder oder oder geht.
Würden wir uns um geborene Kinder so kümmern, wie um wenige Wochen alte Föten wäre die Welt ein besserer Ort. Dann wäre zb @PublikationJW nicht angetan worden was ihm als kleines Kind angetan wurde. Bitte unterstützt ihn für ein wenig Gerechtigkeit. ueberlebt.at