Warum drehen die Identitären eein Video, wenn sie eigentlich etwas richtig Schlechtes über sich sagen müssen?

Lesezeit: ~3 Minuten

Ich spamme euch heute ein wenig zu. Sorry. Aber es ist mir wichtig. Warum drehen d Identitären e Video, w sie eigentlich etwas richtig Schlechtes über sich sagen müssen? Ein paar Gedanken. 1. Es ist das was sie immer machen – schnelle PR mit wenig Aufwand

2. Besser in die Offensive gehen statt das Andere bestimmen was über einen gesagt wird. Auch wenns richtig schlecht ist. Klassische Krisenkommunikation. 3. Narrativ der Terroristen-Buddies pickt so oder so. Sie können es nur weichzeichnen und das tun sie auch.
Zb indem sie behaupten bis jetzt hätten sie nichts davon gewusst, sie würden es spenden oder es sei alles gar eine böse Verschwörung. Das ist für uns lächerlich. Es steht aber in den aller meisten Berichten und das ist ein kleiner Sieg für sie. Das ist d Übernahme ihrer Sicht.
Was ist so schlimm daran, das glaubt ihnen doch eh niemand? Tja. Ihr nicht, ich nicht. Aber jemand, der morgen Kurier liest hätte vlt nie im Leben daran gedacht, dass die Idis gelegt wurden u wenn der Halbsatz drin steht, dann manifestiert sich diese Möglichkeit erst in Gedanken.
Das klingt jetzt schwurbelig. Aber Gegenprobe: hat irgendwer von euch schon mal drüber nachgedacht, ob irgendwelche crazy Salafisten-Prediger vlt eigentlich missverstanden sind und das gar nicht so meinen? Und absichtlich falsch wieder gegeben werden? Nein. Und warum?
Weil wir sie nicht fragen. Weil es uns egal ist. Weil wir ihnen nicht die Macht geben ihre eigene Geschichte zu erzählen und sie zu behübschen oder zu heroisieren. Mit den Identitären passiert das aber laufend. So werden gewisse Bilder erst in unsere Köpfe gepflanzt.
4. Sie bleiben Akteur und werden nicht zum Objekt diskreditiert. Sie bleiben so also im Diskurs und werden nicht bloß Anschauungs- und Analyseobjekt. Das ist wichtig. Gerade dann, wenn es mies läuft. Wenn sie draußen sind aus dem Diskurs verlieren sie Macht und Auftrag.
5. Das bedeutet auch, dass sie sich so offen halten bei jeder Entwicklung gefragt zu werden. Gefragt zu werden von Journalist_innen ist enorm wichtig. Das erlaubt O-Töne und das eigene Narrativ unter zu bringen. Und nein viele Organisationen haben dieses Privileg nicht.
Überlegt mal wie die Klimaschutz-Schüler_innen vielerorts einfach abgeurteilt wurden. Oder Feminist_innen. Die haben das Privileg das gefragt werdens nicht. Den Identitären steht ea oft offen und sie tun alles dafür es nicht herzugeben.
6. Reichweite. Der Tweet, das Video. Wenn das eingebettet und verlinkt wird, werden Leute auf ihre Kanäle gelotst. Und einmal dort gibt es keinen kritischen Diskurs mehr, sondern die volle Breitseite rechtsextreme Propaganda. Und likes, shares etc sind die Währung des Internets.
7. Self Branding und Personalisierung. Sellner als das Sprachrohr und die personifizierte IB. Er wird zum Haushaltsname und nimmt so eine Führungsrolle in der Szene ein. Das bringt Geld, Anerkennung, Möglichkeiten und Macht. Küssel wer? Wahrscheinlich kennen mehr Kids Sellner.
8. Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit. So werden sie zum selbst inszenierten gott-bei-uns des polit-medialen Betriebs. Das gibt ihnen eine rebellische Aura, die so beinhart aufrecht erhalten wollen. Das ist ihr halbes Geschäft.
Zusammenfassend also: auch wenn sie uns glauben lassen, dass „wir sie jetzt haben“, weil sie objektiv richtig in der Scheiße sitzen, so ist es wichtig ihnen keinen Raum für Selbstinszenierung zu geben. Weil es naiv zu glauben ist, dass sie uns geben was wir gerne hätten.
Im Gegenteil, so werden wir Werkzeug ihrer PR. Und wenn sie etwas können, dann das. Fallen wir nicht drauf rein.
Ich hab meinen eigenen Hashtag vergessen. Das mit dem Selbstbranding ist ein Hund. Aber ich werf ihn nach. #NatsAnalyse

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