Gedanken zum Unterstützungsvideo von Frau Hörbiger

Lesezeit: ~3 Minuten

Ok hier ein paar Gedanken zu dem Unterstützungsvideo von Frau Hörbiger für Sebastian Kurz und warum ich nicht glaube, dass das die spontane Idee von Hörbiger, sondern ein kalkulierter und gescripteter Schritt der ÖVP war. It‘s thread-time. #NatsAnalyse

Habt ihr euch auch gefragt warum das irgendwie so bekannt klingt? Ich sage es euch: weil der Aufbau genau gleich zu den Kurz-Reden ist. Es war gut- wir waren entsetzt- die SPÖ ist böse – es wird wieder gut. Es ist in kurzer Form 1:1 die selbe Formel.

Hörbiger beginnt wie Kurz zb in seinem Neuwahlstatement davon zu erzählen wie gut es unter schwarz-blau war – d Aufbruchstimmung, die durchs ganze Land gefegt ist. Kurz macht das auch immer wieder, wenn er d Arbeit der Regierung lobt und von weitergebracht reden. Neubeginn-Trope

Dann wird es emotional konterkariert- von gut zu „entsetzt“. Von ganz oben nach ganz unten. Tiefe Emotion. Achterbahnfahrt. Auch das hat Kurz immer wieder betont „entsetzt“ „erschüttert“ u hat das immer wieder zu Beginn seiner Statements benutzt um uns mitzunehmen. Schock-Trope

Dann die SPÖ immer gleich an den Schock koppeln. Die böse böse SPÖ, die nur aus ist dem Kurz eins reinzuwürgen. Egal ob bei dem Ibiza-Video (!) oder jetzt mit einem Abwahlantrag. Sie hat nur niedere Beweggründe – Hass und Neid. Auch das macht Kurz immer so. SPÖ-Trope

Inhaltlicher Einschub: das Parlament so abzuwerten ist wirklich gefährlich, aber schon lange Teil der Kurz-Kampagne. Es war ein illegitimer Vorgang eines abgehobenen Parlaments, der durch den Volkswillen korrigiert werden muss. Hier mehr dazu:

Sie setzt bei diesem Part auch „Österreich“ und „Republik“ mit Kurz gleich. Weil es Kurz schadet, schadet es Österreich. Wir sind er, er ist wir. Und die, die Schaden anrichten gehören nicht dazu. Zwischenkriegszeit-Feeling galore.

Und zu guter letzt, damit wir mit einem guten Gefühl nachhause gehen, wieder die Aussicht auf bessere Zeiten, die nur mit Kurz kommen können. Er wird sich aufopfern, damit es uns besser geht. Auch das kennen wir zur Genüge. Erlöser-Trope

Absolut bemerkenswert ist auch, dass kein einziger sachpolitischer Punkt zu Sprache kommt, nichtmal Migration. Der Inhalt ist nur Sebastian Kurz. Ich, ich, ich. Auch hier haben wir wieder die rhetorischen Wellen von gut und schlecht und die religiöse Sprache.

Schaut es euch hier selbst an, wenn es auch interessiert. Die Schauspielerinnen-Oberschichts-Sprache verstärkt den Effekt natürlich:

Und vergleicht es von der Wirkung und dem Aufbau zb mit dem Neuwahlstatement, das ich zb hier analysiert hab.

Meiner bescheidenen Meinung nach stammt aus der selben Feder und mit der selben Idee und Erzählung dahinter und ist somit nicht die spontane Idee einer Frau, der man die Kamera ins Gesicht gehalten hat

Beiträge per Email abonnieren

Spenden via paypal

Spenden via patron