Wie die ÖVP die Sprache der Neuen Rechten übernimmt

Lesezeit: ~2 Minuten

Wollen wir eigentlich darüber reden, dass die ÖVP mittlerweile exakt gleich redet und argumentiert wie die Identitären und die Neue Rechte? Das ist keine Polemik. Schauen wir es uns gemeinsam an. 

VP-Klubobmann Wöginger: „Links-Parteien wollen mittels Masseneinbürgerungen die Mehrheitsverhältnisse im Land ändern“ Rot-Grün-Pink will Ausländerwahlrecht durch die Hintertür

Die Links-Parteien wollen mittels Masseneinbürgerungen die politischen Mehrheitsverhältnisse im Land ändern. Keinen anderen Grund hat der durchschaubare Vorstoß der SPÖ, die Voraussetzungen für den Erhalt der Staatsbürgerschaft drastisch zu reduzieren, der von Seiten der NEOS und Grünen unterstützt wird. Den linken Parteien geht es in Wirklichkeit einzig und alleine darum, ein Ausländerwahlrecht durch die Hintertür einzuführen und mithilfe von über 500.000 Einbürgerungen eine potenziell neue Wählerschaft zu generieren, die ihnen in Folge eine parlamentarische Mehrheit sichern soll“, erklärt der Klubobmann der neuen Volkspartei, August Wöginger. „Die Volkspartei ist der Garant dafür, dass es keinesfalls zu dieser Entwertung der Staatsbürgerschaft kommen wird. Denn es steht völlig außer Frage, dass der abstruse SPÖ-Plan in unterschiedlichsten Belangen ein massiver Rückschritt wäre. Als Volkspartei steht für uns fest, dass man sich die Staatsbürgerschaft verdienen muss, eine gelungen

Das ist aus Martin Sellners Buch „Identitär“ (keine Kaufempfehlung) Das Buch ist von 2017. Es ist 1:1 die selbe Argumentation. Migrant:innen werden dabei zur bedrohlichen und einheitlichen Masse, die doch nur Objekt einer Linken ist, der es um Machterhalt geht.

Konkret kann man vier Gruppen unterscheiden, die den großen Austausch forcieren. Es sind 1. die Politiker der Einwanderungsparteien, die auf die Stimmen der Migranten hoffen. Statt die einheimischen Wähler zu überzeugen, die ihnen scharenweise davonlaufen, setzen sie auf wachsende Migrantenstimmen, die sie mit offenen Grenzen, Sozialleistungen und Kollaboration mit Islamisierung bestechen.

Aber das ist natürlich auch nicht seinem Intellekt entsprungen, sondern er schaute sich das Argument bei Renaud Camus ab. Hier ein Zitat aus „Revolte gegen den großen Austausch“ (ebenfalls keine Kaufempfehlung). Das Buch ist von 2016 und eine Übersetzung aus dem Französischen.

Bild

Camus beschreibt dabei die Sozialistische Partei. An späterer Stelle attestiert er das Selbe für die Kommunist:innen.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Kommunistische Partei, die rasch einen fanatischen Pro-Einwanderungskurs einschlagen sollte, den sie bis heute beibehalten hat, für einen kurzen Moment ihrer Geschichte der Einwanderung äußerst ablehnend gegenüber stand, da diese zu Lasten ihrer Wahlklientel ging. Sie hat jedoch bald erkannt, dass es sich besser bezahlt macht , sich eine neue Wählerschaft zu suchen.

Sowohl Camus als auch Sellner raunen dabei den „Großen Austausch“ herbei, der angeblich von dunklen Eliten (ja das ist ein Code) betrieben wird, weil diese davon profitieren. Politisch (Wahlstimmen), wirtschaftlich (billige Arbeitskräfte), kulturell (Zerstörung Europas).

Es ist eine klare „wir“ vs. „die“-Spaltung. Dabei wird sowohl das „wir“ als auch das „die“ homogenisiert, Unterschiede und Machtverhältnisse negiert. Das ist eine völkische Sichtweise. Es gibt den Verrat an der Nation/Europa im Inneren durch die Linke und die Bedrohung von außen durch Flüchtlinge.

Camus und Sellner fantasieren einen Krieg herbei bzw. einen Abwehrkampf, der im Inneren und nach Außen geführt werden muss und bei dem es um die eigene Existenz geht. Und als Notwehr ist Vieles erlaubt. So weit ist die ÖVP nicht, aber sie übernimmt zentrale Logiken genau dieses Denkens.

Beiträge per Email abonnieren

Spenden via paypal

Spenden via patron